Hirudo officinalis oder Hirudo medicinalis, beides sind medizinisch einsetzbare Egel für die Blutegeltherapie. Diese Therapieform gibt es bereits seit der Antike und ist schon seit einer sehr langen Zeit ein wichtiger Bestandteil der Alternativmedizin.
Ob degenerative Erkrankungen wie z.B. Arthrose, eine schlecht heilende Wunde, Hufrehe oder jede Art von Entzündungen. In diesen und noch vielen anderen Einsatzgebieten entfalten sie ihre Wirkung. Die kleinen "Würmchen", die zuerst meist skeptisch begutachtet, werden sind fleißige und wirksame Arzneimittel. Ihr Speichel enthält viele Enzyme, die z.B. den Lymphabfluss und die Durchblutung fördern, die Gerinnung hemmen, schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
Die Blutegel beziehe ich aus der Dünsberg-Apotheke der Biebertaler Blutegelzucht in Gießen.
Anwendungsgebiete
Kontaindikation
Ablauf
Wir besprechen im Vorfeld welches Problem oder welche Erkrankung in welchem Areal des Körpers vorliegt. Vielleicht gibt es bereits eine Diagnose vom Tierarzt oder einem anderen Therapeuten? Demnach lege ich vorab fest wie viele Blutegel für eine effektive Therapie notwendig sind.
Wichtig! Vor der Behandlung muss das Körperareal frei von Duftstoffen, Cremes und Salben sein. Im Bestfall sollte mindestens einen ganzen Tag vorher die Partie mit geruchsarmer und neutraler Seife gereinigt werden, da die Blutegel sehr geruchsempfindlich sind und dadurch die Therapie gestört oder sogar nicht durchführbar ist.
Die Behandlung dauert in der Regel 1 bis 3 Stunden und wird durchgehend von mir begleitet und beobachte. Hierfür kann es sein, dass das zu behandelnde Körperareal durch eine Rasur von Haaren befreit werden muss. Die Blutegel reagieren aufgrund der Körperwärme, welche bei Entzündungen punktuell wärmer ist und dort suchen sich die Blutegel intuitiv die entzündete Stelle aus und beißen dort an. Manchmal kann es sein, z.B. bei arthrotischen Prozessen, dass die Entzündung viel mehr innenliegend im Gelenk sitzt und eine künstliche Wärme als Hilfestellung gegeben werden muss.
Wenn die Blutegel nun angebissen haben, werden schmerzlindernde, entzündungs- und gerinnungshemmende Enzyme aus dem Speichel der Egel in das Gewebe injiziert. Die Blutegel saugen auch währenddessen das Blut des Pferdes auf, bis sie gesättigt und voll sind. Danach lassen sie automatisch los und es entsteht ein natürlicher und kontrollierte Aderlass, welcher insbesondere bei einer akuten oder chronischen Hufrehe äußerst effektiv und wirksam ist.
Aufgrund der gerinnungshemmenden Enzyme im Speichel der Blutegel wird die Bissstelle nun bis zu 24 Stunden nachbluten, bis die Enzyme verbraucht sind. Die Blutung stoppt und die Wunde schließt automatisch.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Blutegeltherapie nicht schmerzhaft ist!
Aufgrund der entzündungshemmenden Stoffe ist eine Behandlung der Bisswunden nicht nötig.
Achtung! Es ist es mir aufgrund einer Gesetzesänderung nur möglich Blutegel mit einem Rezept des behandelnden Tierarztes zu beziehen und anzuwenden!